Über uns
Als vor 30 Jahren das Anraser Kulturfenster gegründet wurde, war die Namensgebung der Kulturinitiative ein relativ lang dauernder Prozess. Und es wurde ein „Fenster“ mit dem Blick in die Gemeinde und auch dem Blick nach außen.
Nach all den Jahren kann man wohl feststellen, dass es noch immer ein Fenster ist, durch das der Wind oft stärker, manchmal schwächer aus verschiedenen Richtungen zog und zieht.
Josef Mascher – Obmann
Anliegen der jeweiligen Obleute
Josef Kontschieder
Obmann von 1986 bis 1995:
Kulturinitiative im Dorf nicht als Konkurrenz zu Bestehendem, sondern als Ergänzung, Erweiterung und nicht zuletzt auch als Bereicherung traditioneller, gewachsener Einrichtungen – im Sinne dieser Idee schloss ich mich gerne der Gruppe um Initiator Karl Kröll an. Kultur als möglichst weit gefassten Begriff menschlichen Seins und Tuns zu sehen, möglichst viele Menschen einzubinden, ab und an etwas „Gewagtes“ als Salz in der Suppe, das – so meine ich – ist das Erfolgsrezept des Anraser Kulturfensters, und es braucht einem bei der aktuellen Pflege, Betreuung und Wartung des „Fensters“ durch die aktuelle Gruppe um Chef Sepp Mascher nicht Bange werden. Viel Freude und Erfolg dem ganzen Team – auf viele Jahre!
Elisabeth Oberdorfer
Obfrau von 1996 bis 2009:
Für mich war vorrangig, dass das „Fenster“ immer weit geöffnet war und Neues, Fremdes und Vielfalt unsere „kleine Welt“ bereichern würden. Ein kultureller Erfolg hängt auch nicht nur von Besucherzahlen ab, sondern von Veränderungen. Die Jahre im AKF haben auch mein Leben verändert. Zudem war es mir wichtig, in meinem Team durch viel Gemeinsames Vertrauen aufzubauen, in vielen Gesprächen Übereinstimmung zu erzielen und Harmonie zu leben.
Josef Mascher
Obmann ab 2010:
Ich hoffe zu erreichen: Dass Begegnungen intensiviert werden – sich Menschen austauschen, andere Ansichten wertschätzen lernen, verschiedene Sichtweisen akzeptieren, Toleranz üben, das Fremde als Chance entdecken. Dass mehr Neugierde geweckt werden kann – Neugierde nach Vielfalt, anderen Kulturen, Offenheit für diverse Entwicklungen. Dass durch die Begegnung mit vielen Kunstströmungen Gemüt und Herz gebildet, geformt werden und das Materielle nicht zur lebensbestimmenden Sache verkommt. Dass es uns gelingt, noch mehr Jugendliche, aber ebenso Erwachsene vor allem auch aus unserer Gemeinde für vielfältige Kultur zu begeistern. Dass eine gute Diskussionskultur einen bedeutenden Platz einnimmt.
Mitglieder
Arbeitsgruppen
Werbung: Tamara Walder, Emmi Waldauf, Monika Fronthaler, Josef Mascher
Beratung- Kernteam: Werner Goll, Rudi Assmayr, Cornelia Bachmann, Josef Mascher
Kulinarik: Maria Ortner, Michaela Weitlaner, Monika Fronthaler
Getränke: Werner Goll
Dekoration: Christa Untertroger
Mitglieder des Anraser Kulturfensters seit seiner Gründung:
Rudi Assmayr, Angelika Bürgler-Bachmann, Cornelia Bachmann, Alexandra Fuchs, Ernst J. Fuchs, Johann Fuchs, Marion Gietl, Friedrich Goller, Margareta Goller, Sylvia Goller, Gerhard Kofler, Helmut Kofler, Martin Kofler, Anton Kollreider, Leo Kollreider, Josef Kontschieder, Claudia Kopf, Margit Kraler, Karl Kröll, Markus Kröll, Veronika Kutscha- Oberwalder, Anton Lusser, Elisabeth Oberdorfer, Gerhilde Mascher, Josef Mascher, Mathilde Kofler, Toni Mascher, Magda Obwurzer, Maria Ortner, Michaela Ortner, Diana Perfler, Robert Perfler, Gabriel Rauchegger, Carina Schönegger, Gertrud Troger, Christa Untertroger, Emmi Waldauf, Elisabeth Waldauf, Martin Waldauf, Rosa Waldauf, Harald Walder, Waltraud Walder, Tamara Walder, Christine Weiler, Bernhard Winkler
Chronikauszug
Stand Februar 2019
Ernst J. Fuchs beschrieb in seinem Vorwort zum 25- jährigen Vereinsjubiläum mit folgenden Worten die Grundidee des Anraser Kulturfensters:
„Der Begriff Kultur steht für das, was der Mensch von sich aus verändert und hervorbringt. In den verschiedensten Kulturbereichen wird diesem Verändern und Hervorbringen auf unterschiedlichste Weise Ausdruck verliehen. Diesem Tun einen fokussierten Rahmen zu geben war das primäre Anliegen, das im Juni 1986 zur Gründung des Anraser Kulturfensters führte.“
Die treibende Kraft hinter dieser Initiative war OSR Karl Kröll. Er versammelte einige junge Leute am 18.05.1986, dem Pfingstsonntag(damit ein guter Geist wirken kann?) um diese Idee in die Tat umzusetzen. Gründungsmitglieder waren:
Elisabeth Fronthaler, Ernst J. Fuchs, Helmut Kofler, Leo Kollreider, Josef Kontschieder, Karl Kröll, Elisabeth Lusser, Josef Mascher, Waltraud Mascher, Martin Waldauf und Rosa Waldauf.
Erster Obmann war Josef Kontschieder. Alle Mitglieder übernahmen als Bereichsleiter konkrete Aufgaben für:
Gesprochenes Wort, Instrumentalmusik, Volksmusik, Vokalmusik, Bildende Kunst, Theater und Film.
Das „Fenster“ soll einen Einblick in das kulturelle Denken und Schaffen des dörflichen Lebens von Anras einerseits und einen Ausblick auf überregionale Kulturentwicklungen andererseits geben.
Gästebucheintrag:
„Wo Saitenspiel und Musik guat
Und auch die Flöt‘ erklingen tuat,
all Traurigkeit und böse Tück‘
verschwinden in einem Augenblick.“
1996 löste Elisabeth Oberdorfer(geb. Lusser) Josef Kontschieder als Obfrau ab. Sie erlebte man als ruhige, verlässliche, besorgte, rührige Obfrau, obwohl sie schon 1988 nach Oberlienz heiratete. Sie war quasi die „Mutter des Kulturfensters“.
Auch wenn sich teilweise die Neugier der Gemeindebewohner in Grenzen hielt, Schwellenangst und wohl auch Bequemlichkeit spürbar waren, so hat die Arbeit des Kulturfensters doch Früchte getragen. Vor allem Veranstaltungen, in denen die Einheimischen präsentiert wurden, waren Publikumsmagneten.
Im Jahre 2010 folgte Josef Mascher als Obmann nach. Gründungsmitglied OSR Karl Kröll( als äußerst fleißiger und innovativer Schriftführer von entscheidender Bedeutung) trat altersbedingt zurück. Damit ging eine Ära zu Ende, die sehr stark von ihm geprägt war. Die frühere Obfrau Elisabeth Oberdorfer stellte sich noch als Schriftführerin in dieser Übergangszeit zur Verfügung.
So bereitete das Team bei der überaus geglückten 25er Jubiläumsfeier im Jahre 2011 ein abwechslungsreiches, innovatives Programm vor, das große Begeisterung auslöste. Und wohl den Höhepunkt an aufwändigen Veranstaltungen konnte man 2016 beim 30- jährigen Kulturfenster- Jubiläum erleben.
Im Laufe der Jahre war die notwendige Verjüngung des Teams eine Herausforderung, die Gott sei Dank immer wieder auch gelang. Erfreulicherweise nahm das Publikumsinteresse in den letzten Jahren deutlich zu, sodass man von vielen gut besuchten Veranstaltungen sprechen kann. Die Unterstützung durch die Kulturabteilung des Landes Tirol, die Gemeinde Anras, die Raiffeisenbank Sillian und viele weitere Sponsoren ermöglichten erst die vielen Vorhaben des „Fensters“. Ihnen sei sehr herzlich für die finanzielle Hilfe gedankt.
Wegen außerordentlicher Verdienste zu Ehrenmitgliedern ernannt wurden:
Bgm. Johann Fronthaler 1998
OSR Karl Kröll 2011
OLfWE Elisabeth Oberdorfer 2016
Ein Auszug aus der reichhaltigen, vielfältigen Veranstaltungsfolge:
» Ausstellung „Anraser Freizeitschaffen“ 1987 und 1996
» Tonbildschau „Die vier Jahreszeiten“(Vivaldi) 1987
» Schubertabend mit dem Osttiroler Viergesang 1988
» Kirchenkonzert in Asch mit Christian Trojer und Wolfgang Mitterer 1989
» Klavierkonzert mit Thomas Larcher und Haimo Wisser 1992
» Konzert mit „Dulamans Vröudenton“ 1995, 2008
» Ausstellung von Partezetteln und Sterbebildchen 1999
» „Aus meiner Notenmappe“- Konzertnachmittag zum 60. Geburtstag von Karl Kröll 2000
» „Der Weg“- das Markusevangelium, interpretiert von Franz Strasser 2000
» Kabarett „Lachgas“ 2001, 2002,2005
» mehrere Krippenausstellungen, spannende Reiseberichte,
» Kirchenkonzerte mit bedeutenden Chören
» Theater „Das kunstseidene Mädchen“ mit Christine Stallbaumer 2002
» Lesung mit Bischof Dr. Reinhold Stecher 2002
» Fotoausstellung „Anras im Bilde“ 2003
» Gedächtnisausstellung Toni Kollreider 2004
» Theater Laetitia(Margot M. Paar) „Anna schreibt dem lieben Gott“, 2004
» „Kreatives Anras“ 2006
» „Tag der Exil- Anraser“ 2006
» Ausstellung Josef Oberthaler 2008
» Vorstellen der Mundartfibel „Anraserisch giredt“ 2009
» Danubia- Saxophon- Quartett Wien 2011
» Loriot: „Warum Männer und Frauen nicht zusammenpassen“- Anita Köchl und Edi Jäger 2011
» Theater „Tod und das Mädchen“ 2012
» Sängerfest mit Ensembles aus fünf Ländern 2012
» Ensemble „Regordarte“ in St. Antoni 2013
» Vorstellen des Bildbandes „Josef Oberthaler“ durch Erich Lexer 2013
» Ausstellung „Historische Köpfe“ von Alois Fasching 2014
» Kunstraum- Kunststraße 2014
» Slowenen 1945 in Anras- geschichtliche Begegnungen mit dem Gymnasium Celje (slowenischer Botschafter als Ehrengast)
» Tanzworkshop mit Hannah Staller 2017
» Konzert „Canto sonor“ 2017
» CD- Präsentation Familienmusik Waldauf 2017
» Konzert „Ensemble Esprit“ 2017
» Ausstellung Oswald Kollreider 2018
» Konzert Marienkirche Asch mit Vokalensemble Stimmen und Barockensemble Anras 2018
» Konzert Familienmusik Waldauf „Klassik meets Volksmusik“ 2018
» Kabarett „Oma Lilli kommt…“ 2019
» Kasperltheater „Die Prinzessin und die Zauberblume“ 2019
» Kulturfrühstücke im Pfleggerichtshaus Schloss Anras 2019
» Laien- und Berufskünstler stellen aus 2019
» Kabarett „Oma Lilli – Die Hochzeit“ 2020
» Konzert an der Baustelle – mit Katrin und Werner Unterlercher 2021
» Konzert an der Baustelle – Anras Brass „Pfeif drauf“ 2021
» Tanzworkshop – mit Isabella Troger 2023
» Konzert – Souph 2023
» Eröffnung – Ausstellung „DRINNEN-DRAUßEN“ 2023
» Kunst in Kürze – Monika Reindl & Konzert Duo Obermoser 2023
» Konzert – EarCatcher 2023
» Adventliches Miteinander 2023
» Chor – Konzert „A kind of magic“ 2024
» Vernissage – Ausstellung EINSEIN 2024
Geschichte
1986
Um das Kulturangebot zu erweitern, gründete 1986 KCH-Leiter Karl Kröll mit Kpm. Sepp Mascher, Elisabeth Fronthaler/Waldauf, Ernst J. Fuchs, Helmut Kofler, Leo Kollreider, Josef Kontschieder, Elisabeth Lusser/Oberdorfer, Waltraud Mascher/Walder, Martin und Rosa Waldauf das Anraser Kulturfenster.
Obmann wurde Josef Kontschieder, seine Stellvertreterin Elisabeth Lusser, Leo Kollreider wurde Kassier, Karl Kröll Schriftführer. Das erste Event des neuen Vereins war die Aufführung des berühmten Spielfilmes „Alexis Sorbas“ an einem Sonntagvormittag, der von rund 40 Leuten gut aufgenommen wurde.
1987
Schon immer war es ein Anliegen des Vereins, das heimische Freizeitschaffen zu fördern, und an der ersten Ausstellung nahmen 37 Hobbykünstler teil.
1988
1988 war die Musikkapelle des Paulinums mit dem jungen Michael Goller zu Gast, gestaltete die Sonntagsmesse und spielte ein Frühschoppenkonzert.
Ein weiteres Highlight in diesem Jahr: Ein Schubertabend mit dem bekannten „Osttiroler Viergesang“, begleitet vom Gitarristen Wolfgang Praxmarer. Der Osttiroler Viergesang: Elmar Tönig, Josef Oberwalder, Andreas Rauchegger und Hans Hofmann.
1989
1989 sorgten die „Haller Stadtpfeifer“ für einen übervollen Gemeindesaal und Posaunist Christian Trojer/Prägraten/Wien und Wolfgang Mitterer spielten in Asch ein Kirchenkonzert, wobei der begnadete Musiker aus Assling auch als Improvisator brillierte. Dabei machten die AKF-Leute die Erfahrung, dass große Künstler meist einfache und bescheidene Menschen sind. Die heimische ROCK-Band „Caesars Palace“ geleitete bei ihrem Debüt schwungvoll ins neue Jahr.
Caesars Palace:
hinten: Edi Ingruber (Guitar), Kurt Kröll (Drums), Klaus Kröll (E-Bass), vorne: Karl Kröll (Keyboards) und Roland Fuchs (Voice).
1990
1990 betreute Ernst Fuchs als Mallehrer Anraser Volksschüler, Albert Male gestaltete einen Fotokurs und mit weiteren Bands hatte „Caesars Palace“ im Sommer sein erstes Open Air als „ROCK am Berg“, und das neben Kirche und Friedhof (!). In diesem Jahr verließ Sepp Mascher den Verein, um sich ganz der MK zu widmen. Mit dem KCH erwarb das AKF einen japanischen Flügel, den Prof. Kurt Hütter erstmals dem Publikum in einem Konzert vorstellte. Dr. Klaus Duregger von Radio Tirol interviewte.
1991
1991 wurde eine Vorstellung der Gaststubenbühne Wörgl mit dem Stück „Die Eisernen“ in Bichlgeigers Veranda zu einem eindrucksvollen Erlebnis.
1992
1992 ging es an die Grenze des Zumutbaren, als der Wiener Komponist Heimo Wisser und der Schwazer Pianist Thomas Larcher modernste Musik vorführten.
Einige Besucher verließen in der Pause das Konzert. Toni Mascher betreute das Projekt „Anras im Bilde“, an dessen Ende verfertigte Dias standen. Einen sozialen Impuls gab das AKF mit der Einladung an die „Lienzer Lebenshilfe“ zu einer Präsentation. Mitglied Martin Waldauf spielte zum Abschluss seiner Ausbildung ein Klavierkonzert und im Dezember gab es bereits die dritte Bücherausstellung.
1993
1993 hielt der Kartitscher Helmut Bodner einen Kurs für Holzschnitzer ab. Die Blumenwanderung im Kristeinertal mit Lois Heinricher interessierte leider
nur fünf Teilnehmer. Erstmals starteten die Sommerkonzerte mit Auftritten von „Per sonare“, mit dem Konzertdebüt von „Anras Brass“ und mit einer Matinee vom „Ensemble Schweiger“ (Klarinette, Violine, Klavier) aus Reutte.
1994
1994 wurde die Nutzung des Pfleghauses zu einem wichtigen Thema. Vorschläge des AKF’s an die Gemeinde und die Kulturabteilung des Landes wurden nicht aufgegriffen.
Im Mai spielte die „Sunnseitner Tanzlmusig“ aus dem Lienzer Raum zum Volkstanz auf und die örtliche Trachtengruppe leistete Entwicklungshilfe. Inhaltlich konträr war ein Jazz-Dinner in zwei Gängen“ („Splash“ und „Anras Brass“). Überraschend konnte Jo Mair den Jazzstar Lee Harper präsentieren. Die Sopranistin Sabine Rehberg/Zaunschirm und die Gitarristin Christiane Juhnke musizierten amüsant bis frivol über die Liebe.
1995
gab Rosa Waldauf mit ihrem Lehrer Stefan Hackl und Margret Seebacher ein Gitarrenkonzert anlässlich ihres Konservatoriumsabschlusses. Ins Mittelalter zurückversetzt wurde man bei den Darbietungen von „Dulamans Vröudenton“. Bei der 3. Auflage der Sommerkonzerte gastierte der Organist Heinrich Walder mit der Sängerin Sabine Rehberg in der Ascher Kirche. Open Air mit Gearbox, Konzert mit der Familie Gutmann. „Caesars Palace“ mutierte zu „Rough Boy“ und füllte mit „Nearly Famous“ den Gemeindesaal.
1996
Führungswechsel! Elisabeth Oberdorfer trat die Nachfolge von Obmann Josef Kontschieder an.
Ihr besonderes Anliegen: Gemeinschaftspflege im Team. Zum Zehnjährigen wurde ein extra reichhaltiges Programm angeboten: Neugierig waren sehr viele auf den Reisebericht von Thomas Gietl, der „sieben Monate durch Kanada und Alaska“ unterwegs gewesen war. Bei einem weiteren Auftritt in Anras setzte Literat Oswald Blassnig/Lienz auch seine Musik ein. Musikalisch ging es weiter mit einem Klavierabend mit Angelika Schopper und einem Rockkonzert von „Rough Boy“.
Das Ensemble Wesely bot begeisternd südamerikanische Musik, Anras Brass veranstaltete ein Open Air und „Il Dolcemelo“ verwöhnte mit einem Barockkonzert. Thematisches Neuland betrat man mit der Kabarettistin Regina Hofer aus Wien.
Eine weitere Ausstellung von Anraser Freizeitschaffenden mit 53 Beteiligten erzielte die Rekordbesucherzahl von 1.200 Interessierten. Ein Kathreinstanzl mit den Seespitzlern aus St. Jakob i. D., ein Adventsingen und ein Reisebericht von Werner Fuchs und Robert Fraccaro mit dem Thema „Mit dem Fahrrad von China nach Pakistan“ rundeten das aufwendige Jubiläumsprogramm ab.
Bisher hatte Schriftführer Karl Kröll die Chronik betreut, nunmehr war Marion Gietl am Werk.
1997
besann man sich vornehmlich auf Literatur und die Kinderbetreuung: Reinhilde Feichter aus Bruneck und der Osttiroler Hans Salcher hielten im Glassaal des Pfleghauses eine Lesung. Für die Kinder gab es das Theater „Jeda, der Schneemann“, einen Malkurs mit Marion Gietl und eine Märchenstunde mit Manfred Sumper. Doris Niederwieser organisierte als Schulprojekt mit einer Mitschülerin ein Barockkonzert mit „Jeux
des Couleurs“. Beim Adventkonzert mit dem Nordtiroler „Xang“ im Pfleghaus wirkte auch Elisabeth Waldauf mit.
1998
wurde das kulturelle Engagemnt von Bgm. Johann Fronthaler mit der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft gewürdigt. Im Theater „Späte Gegend“ debütierten Margit Lindbichler und Margot Maria Paar in Anras.
Toni Mascher zeigte selbstverfertigte Dias von seiner Heimat. „SAX 44“, „Anderland“ und „Saitenwind“ bestätigten mit ihren Auftritten die musikalische Ausrichtung des Vereins und Kabarettist Christian Hölbling ließ an seiner „Wunderwelt“ teilhaben. Neuland betrat man ebenfalls, als man in der VS Mittewald mit den heimischen „Mühlbachern“ ein „Kathreinstanzl“ durchführte. Schließlich erzählten Thomas und Daniel Gietl noch von ihrer „Reise in den Wilden Westen von Kanada“.
1999
Im März wurde ein Jazzdiner von „Groove Factory“ und „Anras Brass“ serviert. Später standen musische Menschen aus der Gemeinde im Blickpunkt: der verstorbene „Minnesänger“ Paul Außerlechner, der mit einigen Sängerinnen (Ida Mair, Burgl Prünster, Elisabeth Gatterer, Maria Walder u. a.) vom Musikwissenschaftler Dr. Nußbaumer auf Tonbändern „verewigt“ worden war. Unter dem Titel „Das schönste
Bliamal“ wurden Tonaufnahmen vorgeführt und Cilli Fuchs und Friedl Mascher gaben live einige Evergreens zum Besten. Die 90-jährige Justina Gatterer verabschiedete sich um 1.30 Uhr als letzte Besucherin von der Veranstaltung. Dorfpoet Lois Kasebacher blätterte zum Anlasse seines 70. Geburtstages in seiner Gedichtmappe und zu Allerheiligen wurden in Zusammenarbeit mit der Gemeindechronik im Pfleghaus Sterbebildchen und Partezettel einem großen Publikum gezeigt. Marion Gietl führte mit Kindern ihren „Ungeliebten Geier“ auf.
2000
ließ es sich das AKF angelegen sein, Karl Kröll zu seinem 60. Geburtstag einen Kompositionsnachmittag mit seinen Werken zu organisieren, wobei MK, Schüler- und Kirchenchor, Anras Brass und die Solisten Elisabeth Waldauf und Sepp Mascher im Einsatz waren. Oswald Blassnig moderierte. „Bilder – Gläser – Worte – Töne“ wurden in Zusammenarbeit mit der Glashütte Mara präsentiert, am Werk auch Rudi Assmayr und Oswald Blassnig.
Eine packende Angelegenheit war die Zitierung des Markus-Evangeliums durch Franz Strasser in der Ascher Kirche.
Christian Hölbling trat als Spießbürger „Helfried“ auf und Marion Gietl, Kathi Tschapeller und Gerhard Weimert stellten Bilder und Aquarelle aus.
2001
waren wieder soziale Vereine, konkret „Schindel und Holz“, „s’Gwandl“ und die „Lebenshilfe Sillian“, am Wort.
Mit dem Osttiroler Saxophonquartett feierte der Verein seinen 15-jährigen Bestand. Dabei gab es auch Blumen für die großartige OB-Rezensentin Lilly Papsch. Dank auch an den Literaten Oswald Blassnig, der auch als Maler und Musiker in Anras aufgetreten war. Weil man wieder
einmal einen vollen Saal sehen wollte, wurde „Lachgas“ eingeladen. „Die Kunst ist weiblich“ betitelte sich eine Ausstellung von 22 heimischen Hobbykünstlerinnen im Pfleghaus. Maria Egly und Anny Granig führten beinahe ausgestorbene Handarbeitstechniken wie Arbeiten mit Schiffchenspitzen und Klöppeln vor.
Nach einem Krippenkurs mit Hans Stern wurden die Exponate im Schützenheim ausgestellt. Ein Adventsingen mit ausschließlich Heimischen beschloss das Jahr.
2002
sorgte „Lachgas“ wiederum für einen vollen Saal, Christine Stallbaumer gestaltete ihre Rolle als „kunstseidenes Mädchen“ hinreißend. Gabriele Landertinger führte mit ihrer Puppenbühne das Märchen „Hans im Glück“ vor. Martin Wesely (Gitarre) und Florian Wilscher (Violine) gaben unter dem Markenzeichen „String Tango“ Musik von Falla bis Piazolla zum Besten. Wiederholt gestaltete Hans Fuchs Schneeskulpturen, in Lienz und vor allem in der Heimat.
Bischof Reinhold Stecher faszinierte mit Geschichten aus seinem Leben und Gitarristin Rosa Waldauf untermalte. Friedl Goller holte den Bischof von Hochrum ab und brachte ihn wieder zurück.
2003
hatte der Männerchor Neustift mit dem Streichquartett Ploner einen glanzvollen Auftritt in der Ascher Kirche.
Erstmals besann man sich auf die Kirche St. Antoni als Auftrittsort. „Working Clarinets“ konnte sehr gut überzeugen. 100 Fotos waren das erfreuliche Ergebnis des Projektes „Anras im Bilde“. Die FotografInnen: Lydia und Walter Außerlechner, Margit Fuchs, Margareth und Marion Gietl, Werner Goller, Willi Goller, Margit Kraler, Josef Ortner (Abf.), Loise Prünster, Walburga Reiter, Marianne Walder, Cornelia Weiler, Waltraud Weiler-Indrist, Waltraud Weiler und Gerhard Weimert.
2004
gab es zum 100. Geburtstag von Bildhauer Toni Kollreider eine Gedächtnisausstellung. Johann Rauchegger, ein Freund Kollreiders, assistierte hilfreich.
Der Kammerchor Innsbruck, geleitet von Thomas Kranebitter, brillierte in einem Kirchenkonzert und Margot M. Paar schrieb als „Anna“ dem lieben Gott.
2005
hatte Lachgas seinen letzten Auftritt in Anras. Sandra Rauchegger aus Anraser Abstammung spielte erfrischend ein Klavierkonzert, endlich hatte man auch die „Bluatschinks“ zu Gast und eine große Herausforderung für die Zuhörer war „Nada Yantra“, ein Konzert mit langatmiger indischer Musik.
2006
begeisterte Mathias Gietl mit seinem Diavortrag „Island und Grönland“. Ein voller Erfolg war der „Tag der Exilanraser“ nach einer Idee von Sepp Mascher.
Zum Jubiläum „250 Jahre barocke Pfarrkirche“ gab es ein tolles Kirchenkonzert mit dem Chor Gaudium aus Gröden, mit dem KCH Anras, mit Anras Brass und dem Bläserkreis.
2007
beschäftigten sich Margot M. Paar und Wolfgang Hundegger mit „Kleinen Eheverbrechen“. Beim Bichlgeiger gab es einen Musikantenhoangart und Anton Baumgartner aus Oberlienz brachte in einem Kurs Interessenten das „Fassen von Figuren“ bei.
2008
wurde in Zusammenarbeit mit VS und Bücherei die „Superhenne Hanna“ nach einem Drehbuch von Marion Gietl aufgeführt.
Erstmals kam der heimische Maler Josef Oberthaler anlässlich seines 110. Geburtstages zu Ausstellungsehren. „Dulaman“ bescherte wiederum „Vröudentöne“ und mit Christine Stallbaumer gab es ein Wiedersehen im Solostück „Dass ich bin, was ich war“.
2009
Zum Siebziger von Gerhard Weimert wurden 60 seiner zahlreichen Aquarelle ausgestellt. Mit der Gemeindechronik wurde die Broschüre „Anrasarisch giredt“ herausgebracht.
2010
kam es zum angestrebten Führungswechsel: Obfrau und Schriftführer waren amtsmüde geworden. Die Nachfolgesuche war mühsam, endlich gelang es, Sepp Mascher für eine Übernahme zu bewegen. Er brachte gleich zwei Neue ins Team: Angelika Bürgler-Bachmann und Maria Ortner.
Maschers erstes Event war ein Bericht von Armin Bodner aus Strassen, der „mit dem Motorrad durch Island“ unterwegs gewesen war und nunmehr stilgerecht mit seiner Maschine in den Vortragssaal eingefahren war.
Alexandra Urso-Tabernig präsentierte „eine Weinreise von Sizilien in die Wachau“. Da Weintrinken auch oft mit Philosophieren zu tun hat, davon eine Kostprobe:
Kardinal Richelieu: „Es ist besser, Wein mit Verstand als Wasser mit Hochmut zu trinken!“
Maria Oberhofer erzählte von Sibirien – „einem Land zwischen Kälte und Hitze“ – und im Pfleghaus gab es eine Krippenausstellung in Verein mit dem Krippenbauverein Toblach. Eine Märchenwanderung mit Sylvia Lamprecht führte in den Goller Wald.
2011
Anfang Jänner lud das AKF zu einer Krippenfahrt ins Stubai, an der über 40 Interessierte teilnahmen. Martin Comploi aus Toblach organisierte die Reise und Stefan Lahntaler war der Führer vor Ort.
Zum 25-jährigen Bestand verfasste Karl Kröll eine Vereinschronik. Das Jubiläum bereicherten das „Danubia Saxophon Quartett Wien“ und „Beatstreet & Friends“ in einem
Kirchenkonzert. Rund 100 Teilnehmer schauten sich Kapellen von Anras genauer an und wurden in Kollreid von der Fam. Stuchtey fürstlich bewirtet.
Anita Köchl und Edi Jäger erklärten – frei nach Loriot – „Warum Männer und Frauen nicht zusammenpassen“, und Zita Oberwalder hielt einen Fotokurs, dessen „Erzeugnisse“ im Pfleghaus auch ausgestellt wurden.
Das Jubiläumsfest startete am 2. Juli und beinhaltete viel Musik, eine Ausstellung, Show und Kulinarik. U. a. zeigte Konditormeisterin Lisa-Maria Valtiner Möglichkeiten des Verzierens.
2012
dominierten Wortspiele das Programm: Margit von Elzenbaum und Georg Paulmichl aus Südtirol kamen in der Stefansstube zu Wort, den behinderten Georg Paulmichl vertrat sein Mentor Dietmar Raffeiner. „Der Tod und das Mädchen“ war eine packende Auseinandersetzung mit diktatorischer Gewalt. Schubert lieferte die Kennmelodie. Ein „Kranzlsingen“ vereinte Chöre und Ensembles aus Nordtirol, Salzburg, Kärnten, Südtirol und Osttirol.
2013
Renate Fuchs war am Projekt „Psychiatrische Pflege von 1830 bis zur Gegenwart“ beteiligt und das Ergebnis war dann ein Dokumentarfilm von Nico Hofinger, darin der Umgang der Nazis mit „unwertem Leben“ aufgezeigt wird. Der studierte Filmemacher Thomas Reider aus Leisach rief den Umsturz 1989 in Rumänien in Erinnerung und beschäftigte sich mit dem Holocaust.
Das „Ensemble regordarte“ aus Salzburg machte unter dem Motto „Silberklang und Silberschein“ mit Werken aus dem Barock und der Wiener Klassik bekannt.
In „Tagträume und Nachtgedanken“ des praktischen Arztes Dr. Wolfgang Fels, vermittelt vom Autor und von Margot M. Paar, ließ der Mediziner auch tief in die Seele blicken.
Eine Sternstunde für Anras war die Herausgabe des
Bildbandes „Josef Oberthaler“ von Erich Lexer im Eigenverlag. Das AKF übernahm die Vorstellung des Bildbandes. Schließlich übergab Marion Gietl ihren Erstling „Das fliegende Fischhuhn“ der Öffentlichkeit.
2014
war mit „Begegnungen“ überschrieben. Am Beginn stand eine Ausstellung von Lois Fasching zum Thema „Historische Köpfe“.
Im Projekt „Kunstraum-Kunststraße“ wurde man mit elf Hobbykünstlern und ihren Objekten bekannt. Schließlich gab es noch eine Begegnung mit der geschichtlichen Episode „Slowenen 1945 in Anras“ und konkret mit exzellenten Schulchören aus Celje in Slowenien. Gottfried Unterweger hatte die Herausgabe der Broschüre „Reise des Priester Vladimir Kozina nach Übersee“ finanziert und Plakatmaterial über die damalige Flüchtlingsaufnahme zur Verfügung gestellt. Anwesend auch der slowenische Botschafter.
Obmann Sepp Mascher erhielt den Ehrenring der Gemeinde.
2015
Jahresmotto „Was das Herz berührt“. Im Programm „Fastentücherschau in Kärnten“ mit Johanna Kronawetter, „Ikonenschreiben“ mit Altabt Otto Strohmaier, Konzert mit „Quintess Vienna“, „Tiroler Märchen“ im Stadel von Kollreid, dargeboten von Kerstin Trixl und Marlene Bürgler, die Ausstellung „Helene Wibmer – Gabriel Rauchegger und Josef Kollreider“. Niveauvoller Jahresabschluss: Das Adventkonzert mit dem Frauenchor Kérygma aus dem Gadertal und der Familienmusik Waldauf. Erfreuliche Entwicklung: Das Publikumsinteresse nahm in den letzten Jahren deutlich zu.
2016
Konzert des Musikgymnasiums Innsbruck. Chöre: Siegfried Portugaller, Bläserensembles: Kurt Arnold.